FORUM – Epilepsie und Arbeit

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80 Gedanken zu „FORUM – Epilepsie und Arbeit

  • 19. Januar 2024 um 17:36 Uhr
    Permalink

    Hallo euch allen,

    bei mir wurde direkt nach meinem Lehrabschluss eine Epilepsie diagnostiziert und ich habe meine gesicherte und gut bezahlte Arbeitsstelle in der voestalpine verloren aufgrund des 4-Schichtsystems.
    Damals war ich 19 und musste erst einmal 1-2 Jahre sehr viele verschiedene Medikamente probieren.
    Mittlerweile bin ich 25 und ich bekomme immer noch keine Arbeitsstelle und weiß nichtmehr weiter, vom AMS bekomme ich auch keine Unterstützung und die lassen mich einfach im Notstand sitzen mit dem Kommentar dass ich mich um eine Stelle kümmern muss.
    Natürlich muss ich mich um die Stelle selbst kümmern, aber was soll ich tun wenn keine Firma das akzeptiert und mich einstellt?
    Vielleicht wisst Ihr ja weiter was ich noch tun könnte um nicht das halbe Monat hungerleiden zu müssen aufgrund dessen.
    Einen Versuch ist es ja wert.

    Liebe Grüße

    Antwort
    • 19. Januar 2024 um 18:00 Uhr
      Permalink

      Hallo Patrick,
      Schau mal bei WienWork nach. Die unterstützen sehr individuell bei der Arbeitssuche. Das ist kostenlos und sie beraten echt super (angepasst an die persönliche Situation).
      Liebe Grüße, Rebekka

      Antwort
  • 24. Juni 2021 um 10:42 Uhr
    Permalink

    Hallo zusammmen,

    Ich hab da mal ne frage auf grund meiner Epilepsie und Legenastie find ich keine Jobs.
    Ich weis wirklich nicht mehr weiter da mir die Lebenshilfe auch gesagt hat das ich bei ihnen nicht Arbeiten kann. Jetz zu meiner frage was kann ich machen?
    Mit freundlichen Grüßen
    David Widerhold

    Antwort
  • 18. November 2020 um 13:48 Uhr
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    Hallo zusammen!
    Ich bin 30 Jahre alt und arbeite in einem Büro, muss aber manchmal auch Dienstfahrten (mit den Öffis) erledigen.
    Vor ein paar Jahren hatte ich eine Gehirnentzündung und seither leide ich an Epilepsie. Das bedeutet in meinem Fall trotz der Meds ca. 1 Anfall pro Monat, bei dem ich für ein paar Minuten das Bewusstsein verliere. Allerdings spüre ich es etwa 20 Sekunden vorher, wodurch ich mich in “Sicherheit” bringen kann.
    Ich bin immer offen mit dem Thema umgegangen und es war bisher nie ein Problem. Mir ist aber auch klar, dass ich ohne die Anfälle ein größeres Leistungsspektrum, mehr Flexibilität und einen höheren Wert für meinen Arbeitgeber hätte.
    Jetzt werden von mir plötzlich ein “Gespräch” und ein “Medizinisches Attest” verlangt. Da sollen aus ärztlicher Sicht Tätigkeiten angeführt ein, die ich nicht machen kann/darf. Mein Arbeitgeber will sich vermutlich nur absichern, falls mir etwas zustoßen sollte, also eine Haftungssache. Vielleicht geht es aber auch um mehr.
    Ich bin ratlos, weil ich nicht weiß, wie ich mich vorbereite. Wie ist die Rechtslage? Was muss ich tatsächlich vorweisen? Hat jemand Erfahrungen? Ich kann, auch weil es dringend ist, nicht 100 Seiten Gesetzestext lesen. An wen kann ich mich wenden?
    Ganz liebe Grüße
    Johannes

    Antwort
  • 23. September 2020 um 3:07 Uhr
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    Guten Abend, ich bin 30 Jahre alt und bin zuvor in Sachen Epilepsie noch nie auffällig gewesen.

    Anfang des Jahres hatte ich mich bei einem Unfall auf der Arbeit verletzt und hatte wegen dem Ereignis meinen Oberarm und sieben verschiedene Knochen an der Wirbelsäule gebrochen. Ich war gerade dabei, die elektronischen Geräte vom Kunden mit meinem Messgerät zu überprüfen. Weil ich mich an den Unfallhergang nicht erinnern kann und es keine Zeugen vor Ort gab, hat sich die Berufsgenossenschaft entschieden, dies als epileptischen Anfall zu bewerten.

    Weder in den ganzen CT und MRT Befunde, noch in den zwei Formen der EEG Test wurden irgendwelche Anzeichen zu eine Epilepsie gefunden. Die Neurologen, die ich danach besucht habe, wollten sich zu dieser Sache zwischen BG und mir nicht mal einmischen und behilflich sein. Dass es nicht möglich ist, trotzdem eine Epilepsie auszuschließen ist mir bewusst, weshalb ich den Ärzten keine Vorwürfe machen will.

    Doch der Knackpunkt hier dabei ist, dass ich eine Erinnerungslücke von 45 Minuten habe. Ich kann laut meinem Messprotokoll aber nachweisen, dass ich in den 45 Minuten durchgearbeitet habe. (Das Messprotokoll wird durch meinen Eingaben erstellt und nach dem Prüfen, speichert das Messgerät die Uhrzeit der jeweiligen Geräte, die ich ebenfalls selbst geprüft habe).

    Der letzte Neurolog, den ich besucht habe, hatte mir nebenbei erwähnt, es wäre kein typisches Syndrom, dass die Ereignisse vor so einem Anfall im Vergessenheit geraten. Oder, dass ich während eines Anfalls, 45 Minuten lang einfach so weiterarbeiten kann.

    Deshalb möchte ich Sie fragen, ob mir in dieser Hinsicht nähere Informationen geben könnten?

    Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.

    Gruß Ibrahim

    Antwort
  • 24. September 2017 um 13:45 Uhr
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    Habe seit März 2013 gelastische Epilepsie und muss zweimal am Tag Tabletten nehmen. Jetzt haben wir in der Firma Betriebsausflug und meine Eltern und meine Chefin lassen mich nicht mitfahren weil sie sagen das es aufgrund meiner Anfälle zu gefährlich ist. Ist das ein Problem wenn ich da mitfahren würde oder ist die Sorge von meinem Arbeitgeber und meinen Eltern berechtigt.

    Antwort
  • 17. April 2016 um 17:58 Uhr
    Permalink

    Hallo Pola u. Steph,
    ich organisiere ein Treffen zum Gedankenaustausch, wenn ihr Interesse habt dann meldet euch.

    Gruß
    Barbara

    Antwort
    • 4. Juni 2017 um 17:35 Uhr
      Permalink

      Pharmagut,
      unterlasse bitte diese Kommentare.

      Danke

      Antwort
  • 18. März 2016 um 3:25 Uhr
    Permalink

    Hallo ihr lieben Clubmitglieder,

    ich habe Frontallappenepilepsie und die Anfälle an sich sind eigentlich nicht so schlimm – eigentlich. Ich bleibe bei Bewusstsein und habe ca. zwei, drei Sekunden vorher Zeit, mich hinzusetzen oder mich wegzudrehen, was auch immer. Meine Tabletten halten die meisten Anfälle zurück, Nachts sind sie aber auch chancenlos.

    Eigentlich wäre ich fit für die Schauspielschule, denn niemand in meinem Umkreis weiss von meiner Epilepsie, aber ich tue mir immer schwerer damit, es geheim zu halten. Meine Psyche spielt da wohl nicht mehr lange mit. Jetzt habe ich eine Frage an euch: Gibt es jemanden hier, der berufsunfähig ist, wegen der Epilepsie? Ich habe diesen Gedanken, weil ich derart schlecht drauf bin, dass ich im Moment gar nicht in der Lage wäre zu arbeiten. Weniger wegen den Anfällen an sich, vielmehr wegen meiner Einstellung dazu, aber die kann ich nun mal nicht ändern – zumindest nicht gleich.

    Vielleicht kann mir ja jemand einen Rat geben. Ich bin nämlich eigentlich ausgebildete Sekretärin, allerdings bin ich jetzt eben nicht mehr mobil und mein Hauptproblem ist das, dass die Anfälle stärker und häufiger sind, wenn ich unter Menschen gehen muss. Ich schäme mich einfach viel zu sehr und das macht das ganze zur Hölle, allein schon einkaufen gehen ist für mich eine wahnsinns Herausforderung. Andererseits will ich nicht als “faul” da stehen bzw. eine Ausrede suchen, nicht arbeiten zu müssen, vielleicht habe ich deshalb all die Jahre durchgehalten. Was meint ihr?

    Ganz liebe Grüsse

    Julia

    Antwort
    • 18. März 2016 um 21:00 Uhr
      Permalink

      Sehr geehrte, hochgeschätzte Julia!

      Um eine Rente für lebenslänglich oder übergangsweise zu erhalten ist die Krankheit Epilepsie zumindest den Behörden der BRD nicht schwer genug.

      Sie sollten Ihren Neurologen wechseln, da die von Ihnen geschilderten Symptome durch andere Medikamente oder durch Medikamente allgemein zu beheben wären.

      Bitte finden Sie sich nicht mit Ihrer Krankheit ab,
      arbeiten Sie mit Ihrem Neurologen auf das Ziel hin, dauerhaft ohne Medikamente anfallsfrei zu werden. Nehmen Sie sich nach Möglichkeit eine Auszeit bis Sie (mit oder ohne Medikamente) anfallsfrei sind.

      Zum Thema Arbeit
      Ihren Beruf als Bürokraft können Sie getrost ausüben, da sie keinerlei Fahrzeuge, Schusswaffen oder Ähnliches führen müssen. Mit der Schauspielerei könnte es eventuell Schwierigkeiten geben wegen der Anforderungen.

      Ihre Epilepsie dürfen und müssen Sie vor Ihrem Umfeld nach Möglichkeit geheim halten. Ärzte unterliegen der Schweigepflicht. Daher sollten Sie auf keinen Fall Schweigepflichtsentbindungen unterschreiben und alles was Sie unterzeichnen sollen vorher gut durchlesen und damit gegebenenfalls einen Anwalt aufsuchen.

      Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass Auflagen und Einschrenkungen schneller da sind als reale Hilfen in Form einer Rente oder Ähnliches.

      Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Lesen Sie meine Kommentare und auch die meiner Landsleute, welche auf Tatsachen und Fakten beruhen.

      Für alles Weitere wünsche ich Ihnen allen Erfolg der Welt.

      Hochachtungsvoll

      Gruß aus Deutschland Heini 88

      Antwort
      • 20. März 2016 um 7:00 Uhr
        Permalink

        Ich hatte im Sommer 90 einen Gelegenheitsanfall aufgrund von Alkoholentzug. Von Anfang 85 bis Mitte 90 soff ich extrem viel und war psychisch und allgemein am Ende. Nach dem Vorfall war ich innerlich und mental irgendwie aufgeräumt und begann eine Entziehungskur. Da Menschen mit Epilepsie auch noch Heute kriminalisiert und als geisteskrank hingestellt werden, sollten Betroffene all ihre Vorfälle gegenüber dem Umfeld immer geheim halten. Auflagen und Einschrenkungen sind sofort da, echte Hilfe aber so gut wie nie. Hätte ich offiziell die Diagnose Epilepsie täte ich versuchen durch eine Therapie anfallsfrei zu werden und täte versuchen die Krankheit nach Möglichkeit auszusitzen. Ich selbst habe wegen der Alkoholsucht und Problemen mit der Gesellschaft 25 Jahre nicht gearbeitet. Auch heute noch lebe ich von der Allgemeinheit isoliert.

        Gruß aus Beutzen, Knülle
        www. mit Promille bist du Knülle.de

        Antwort
        • 20. März 2016 um 12:01 Uhr
          Permalink

          Hallo ihr Lieben,

          das ist schon mal gut zu wissen, vielen Dank! Ich lebe von meinem Ersparten, weil ich keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld habe. Jetzt habe ich mich beworben und müsste da mit dem PKW fahren. Ich habe den Führerschein und niemand weiß Bescheid. Mein Neurologe lässt mich gewähren. Letzthin wollte ich den Neurologen wechseln, der Neue sprach davon, dass ich in eine Klinik soll und den Führerschein abgeben muss. Er hat mir gesagt, dass ich ohne Tabletten nie anfallsfrei leben könne. Jetzt muss ich mich entscheiden: entweder ich such mir nen Job und lebe weiter damit oder ich mach einen Klinikaufenthalt und werde neu eingestellt. Wie habt ihr es mit euren Arbeitgebern? Sagt ihr da was? Danke nochmal für eure Antworten, da fühl ich mich nicht so allein!

          Antwort
          • 20. März 2016 um 14:01 Uhr
            Permalink

            Sehr geehrte, hochgeschätzte Julia!

            Grundsätzlich dürfen Sie Ihren Führerschein behalten. Beendet Ihr Neurologe die Fahrkarenzzeit für die Gruppe eins, dürfen Sie wieder PKW und Motorrad fahren. Dies ist auch mit Medikamenten möglich. An Karenzauflagen sollten Sie sich wegen der Versicherung halten. Zum Thema Führerscheinrecht habe ich in diesem Forum unter dem Thema Epilepsie und Führerschein zahlreiche Kommentare verfasst, welche auf Fakten und Tatsachen beruhen. Bitte lesen Sie diese.

            Zum Thema Neurologe!

            Wenn Ihr zukünftiger Neurologe auf einen stationären Krankenhausaufenthalt und ebenso auf die Abgabe des Führerscheins drängt sollte mit diesem keinerlei Patientenverhältnis eingegangen werden. Dieser vertritt klar die Elendsverwaltung und nicht die Genesung und Rehabilitation. Suchen Sie sich einen Neurologen, welcher loyal zu Ihnen steht und grundsätzlich mit Ihnen auf Anfallsfreiheit hinarbeiten will.

            Weisen Sie Ihren inkompetenten Neurologen darauf hin, wo Sie Ihre Therapie fortsetzen,
            damit dieser sich nicht von der Schweigepflicht befreien kann. Alles muss nun lückenlos nachgewiesen werden können. Bei Schweigepflichtsbruch kann dem jenigen Arzt die Zulassung entzogen werden.

            Ihnen muss auch klar sein, dass durch Sie und Ihre Epilepsie Krankenhäuser, Ärzte und Behörden ordentlich Kasse machen können. Zum Schutz vor Psychiatrisierung sollten Sie sich bei Verschlechterung Ihres allgemeinen Zustandes um eine Patientenverfügung kümmern.

            Wenn Sie weitere Fragen haben stellen Sie diese bitte ich versuche alles zu beantworten.

            Gruß aus Deutschland Heini 88

            Antwort
            • 20. März 2016 um 20:01 Uhr
              Permalink

              Ich kannte vor 30 Jahren einen Zimmerergesellen, welcher Gelegenheitsanfälle aufgrund von Schlafentzug hatte. Epilepsie war nicht dessen Hauptproblem, sondern in erster Linie mangelnder Bezug zur Realität. Da dieser von der Gesellschaft isoliert lebte wusste dieser nicht was normale Arbeitsleistung ist und überforderte sich ständig. Auf dessen erlitt er einen Gelegenheitsanfall im Frühjahr 82 und den nächsten 85. Bis zum Ablauf der Fahrkarenzzeit und um wieder als Zimmerer arbeiten zu können lebte dieser auf einem Restbauernhof bei seiner Oma und auch von Erspartem. Dieser besaß einen zweier Führerschein und war so am Arbeitsmarkt sehr begehrt. Als sich dieser bei diversen Kleinbetrieben Anfang 88 vorstellte und auf Fahrtätigkeiten angesprochen wurde so gab dieser an in Flensburg ein ziemlich volles Punktekonto zu haben. Dieser bekam mit dieser Version alle Stellen, auf die er sich bewarb. Gegen Karenzauflagen verstieß dieser keines Wegs, da sich die Arbeitgeber einsichtig zeigten und er wegen des Punktestandes keine Fahrtätigkeiten ausüben musste. Über Epilepsie sollte man nur in diesem Forum anonym sprechen, da zu viel Halbwissen in der Gutmenschenbevölkerung existiert.

              Gruß aus Klein Kelheim Herr Erhardt

              Antwort
              • 21. März 2016 um 12:01 Uhr
                Permalink

                Mensch, habt vielen, vielen, vielen Dank für eure Antworten. Das hilft mir sehr. Im Moment bin ich so beieinander, dass ich meine Anfälle nur schwer verbergen kann. Ich habe auch untertags kurze Verkrampfungen, welche ich ganz gut kaschieren kann, auffällig ist es trotzdem. Ich habe die große Befürchtung, dass diese kurzen Verkrampfungen wahrgenommen werden und was dann? Deshalb ist es schwer für mich, unter Leute zu gehen. Beim letzten Job, da setzte ich selbst die Dosis hoch, weil die Anfälle stark zunahmen. Mein Körper machte das nicht so gut mit und ich bekam plötzliche Schwächeanfall, sah alles verschwommen und konnte mich kaum auf den Beinen halten, das wurde natürlich auch bemerkt. Beim Job davor, da hat mich der Neurologe zu hoch eingestellt, da war ich so müde, dass ich sogar zweimal mit dem Kopf auf der Tastatur einschlief. Auch da war es schwierig, das geheim zu halten. Vor allem als Sekretärin hast du keine Minute, in der du alleine bist. Deshalb dachte ich an den Klinikaufenthalt. Aber das macht mich jetzt doch stutzig. Ich war vor Jahren mal stationär in ner Klinik – freiwillig und das war der Horror. Damals musste mich meine Mutter raus holen, weil ich es selbst nicht mehr konnte. Eine Wiederholung brauche ich auf keinen Fall!!! Aber so geht es auch nicht. Ich habe morgen einen Arzttermin bei meinem Hausarzt, vielleicht weiß der mehr. Mal schauen. Vielen, vielen Dank nochmal!!!!

                Antwort
                • 21. März 2016 um 21:02 Uhr
                  Permalink

                  Sehr geehrte, hochgeschätzte Julia!

                  Aufgrund Ihres Kommentares gehe ich davon aus, dass Sie real an Epilepsie leiden und nicht nur Gelegenheitsanfälle haben.

                  Suchen Sie sich einen Neurologen, welcher loyal ist und mit Ihnen auf Anfallsfreiheit hinarbeiten will. Wenn Sie einen solchen Neurologen gefunden haben sollten Sie sich nur noch an dessen Therapieplan halten. Sollten Sie einmal einen Epileptologen oder eine Epilepsieambulanz benötigen, so wenden Sie sich bitte nur an Einrichtungen, welche Sie von Ihrem Neurologen bekommen.

                  Ein Klinikaufenthalt wegen Untersuchungen wie Kernspinttomographie, EEG, Langzeit oder Schlafentzugs EEG dauert bei seriösen Einrichtungen maximal 3-4 Tage. Dies ist nötig, um Ihren Epilepsieherd ausfindig zu machen und um Sie gegebenenfalls richtig medikamentös einstellen zu können.

                  Achtung!!! Meiden Sie kirchliche Verbände, Einrichtungen, diverse Hilfsorganisationen und Epilepsie Stiftungen. Diese Leben durch Elendsverwaltung sehr gut.

                  Sehr Wichtig!!! Setzen Sie sich mit der Rechtslage zum Thema Patientenrecht auseinander und suchen Sie gegebenenfalls einen Anwalt für Patientenrecht auf. Dieser unterliegt ebenso der Schweigepflicht.

                  Zu Therminen bei Ihrem Neurologen sollten Sie nach Möglichkeit immer einen Zeugen aus Ihrem Umfeld dabei haben. Einsicht in Ihre Patientenakte muss Ihnen auf Verlangen Ihrer Seite ebenso gewährt werden.

                  Sollten Sie weitere Fragen haben stellen Sie diese bitte.

                  Gruß aus Deutschland Heini 88

                  Antwort
                  • 25. März 2016 um 9:02 Uhr
                    Permalink

                    Hallo ihr Lieben,

                    ja, ich leide real unter Epilepsie. Es gibt kaum eine Woche in der ich anfallsfrei bin. Nun ist es so, dass ich aber nicht bewusstlos werde und die Anfälle schon im Vorraus kommen sehe (würde ich die Tabletten absetzen, dann wäre das anders). Ich habe mich im Jahr 2008 in die Nervenklinik eingewiesen und die A… haben ein Langzeit-EEG gemacht. Ich hatte unglaublich Panik und wollte dringend schulmedizinisch eingestellt werden. Aber nix da. Ich war die erste Nacht am EEG angeschlossen und wurde videoüberwacht. Dazu habe ich eingewilligt, weil sie mir versprachen, mir anschliessend Medikamente zu geben. Ich hatte auch einen Anfall und alles wurde aufgezeichnet. Am nächsten Tag sagte mir die Schwester ich würde die Tabletten bekommen, wenn die Ärzte da waren. Tja, am Nachmittag war immer noch kein Arzt da. Ich drängte immer mehr, aber ständig hiess es, die kämen später. Am Abend wollten sie dann noch einmal ein Langzeit EEG inkl. Videoüberwachung machen. Ich willigte noch einmal ein, war aber nervlich komplett am Ende. Nicht einmal essen konnte ich, ich hatte so Angst. Das sahen die nicht bzw. es war ihnen egal. Plötzlich kamen am Abend Schwestern und meinten, sie bekämen einen neuen Fall und da brauchen sie das Zimmer. Obwohl ich immer wieder sagte, dass ich Panik vor anderen Menschen habe und dass ich einfach nur Tabletten will, wurde ich nicht gehört. Nein, sie sagten, ich müsse noch eine Nacht auf der Station verbringen und die nächste Nacht werde ich dann wieder angeschlossen und dann bekäme ich auch die Tabletten. Also kam ich in ein Krankenzimmer mit zwei anderen Patienten. Von da aus rief ich meine Mutter an und heulte ihr ins Telefon, dass ich immer noch keine Tabletten habe und jetzt bei Menschen sei. Ich war da zwar schon 27 Jahre alt, aber doch so schwach, dass ich ohne ihre Hilfe nicht raus gekommen wäre. Sie ist sofort los und hat mich abgeholt. Zur Kontrolle ging ich noch einmal da hin und wurde an das EEG angeschlossen. Der Assistent, der mich angeschlossen hat, hat dann nur gemeint: “Ah, da kommt die Withney Houston” Ich war irritiert und er hat gesagt: “Ja, du bist hier mindestens so bekannt, alle haben das Video von dir gesehen.”
                    Ich war so fertig. Die haben mich einfach nur ausgenutzt und dann lächerlich gemacht. Ein Beschwerdebrief hat natürlich nichts erreicht.

                    Nach diesem Erlebnis hüte ich mich vor sämtlichen Kliniken und Sachen, allerdings habe ich dann halt auch niemandem gesagt, dass ich immer noch meine Anfälle habe. Mein Neurologe dachte immer, ich wäre anfallsfrei. Klar, wenn ich dem das sage, dann heisst es gleich, ich dürfe nicht fahren, etc. Jetzt habe ich damit aber Schluss gemacht und das Forum hat mir sehr dabei geholfen, beinahe wäre ich nämlich wieder los und in die nächste Klinik.

                    Blöderweise ist es halt so, dass wir hier kaum Neurologen haben bzw. keinen der sich mit Epilepsie auskennt. Meinem ist es eigentlich relativ gleichgültig was und wie oft ich es nehme, er ist ein bisschen “träge”, aber genau das schätzte ich immer an ihm. Klar, nach so einem Aufenthalt. Letzthin wechselte ich zu einem Neuen. Der hörte mir gar nicht recht zu, er fragte nicht mal, wie die Anfälle aussehen, er hat mir aber sofort einen Befund geschrieben und darin steht, dass ich nicht Autofahren soll. Dank einem der Heini-88-Beiträge habe ich von der LEA gelesen und mich mit denen in Kontakt gesetzt. Die hat mich recht aufgebaut und beruhigt. Das war super. Ich habe jetzt also auch beschlossen in die Klinik nach Innsbruck zu gehen, da sind anscheinend welche, die sich super auskennen. Die von der LEA meinte, ich soll da ambulant hin und nicht stationär. Jetzt habe ich da auch einen Termin bei einer Ärztin.

                    Puh, dieser Schritt ist getan. Es ist ja nicht so, dass mich die Anfälle an sich gewaltig einschränken würden, mehr ist es meine Psyche. Ständig habe ich Angst, ich könnte einen Anfall bekommen, ich könnte mich blamieren, etc. das ist schrecklich und so kann ich auch nicht mehr weiter machen.

                    VIELEN, VIELEN DANK für die wichtigen Inputs! Ich werde nicht alleine nach Innsbruck gehen und auch in Zukunft werde ich drauf achten, dass ich immer jemanden beim Neurologen dabei habe. Patientenverfügung und Patientenanwalt sind auch noch zwei wichtige Punkte! VIELEN DANK!!!

                    Antwort
                  • 25. März 2016 um 22:02 Uhr
                    Permalink

                    Sehr geehrte, hochgeschätzte Julia!

                    Es ist hocherfreulich, dass Sie eine Lösung Ihrer Probleme gefunden haben.

                    Für Ihre Therapie wünsche ich Ihnen viel Erfolg und alles Glück der Welt damit Sie ohne Medikamente anfallsfrei werden.

                    Ich hoffe von Ihnen in diesem Forum einige Beiträge zum Verlauf Ihrer Therapie zu finden, da auch Sie zur realen Aufklärung gut beitragen können. Halb und Unwissen muss aus der Welt geschafft werden.

                    Hochachtungsvoll

                    Gruß aus Deutschland Heini 88

                    Antwort
                    • 25. März 2016 um 7:02 Uhr
                      Permalink

                      Sehr geehrte Julia!

                      Alles Gute und viel Erfolg für Ihre Therapie, durch welche Sie hoffentlich anfallsfrei werden wünsche ich Ihnen.

                      Das Verhalten des Assistenten, welcher sich über Sie lustig machte und Sie als Withney Houston bezeichnete finde ich unverschämt. Dieser hat unter Umständen gegen die Schweigepflicht verstoßen, da er das Video offensichtlich herumgezeigt hat. Solche Personen sind zynisch geisteskrank, wogegen eine 38er die beste Medizin wäre.

                      Über eine Erläuterung des Verlaufes Ihrer Therapie und über die Anwendung der zum Einsatz gekommenen Medikamente wäre auch ich Ihnen sehr Dankbar.

                      Durch Ihre Therapie erlangen Sie auch viel Fachwissen und können so mit der Gerüchteküche zum Thema Epilepsie über dieses Forum aufräumen.

                      Mit Vollster Hochachtung

                      Gruß aus Klein Kelheim Herr Erhardt

                    • 25. März 2016 um 14:04 Uhr
                      Permalink

                      Sehr geehrte Julia!

                      Unmöglich ist wie mit Ihnen auf der neurologischen Station 2008 umgesprungen wurde. Sollten Sie noch mal in eine solche Situation kommen, sollten Sie sich Zeugen suchen und die ganze Sache zur Anzeige bringen. Beschwerdebriefe nützen nichts, da diese intern nicht weiter beachtet werden.

                      Für Ihre Therapie wünsche ich Ihnen alles Gute und hoffe von Ihnen weitere Beiträge in diesem Forum zu finden.

                      Gruß aus Beutzen, Knülle

                      www. mit Promille bist du Knülle.de

                    • 25. März 2016 um 19:04 Uhr
                      Permalink

                      Sehr verehrte Julia,

                      auch ich kann es mir nicht nehmen lassen, Ihnen für Ihre Therapie alles Gute zu wüschen und hoffe das Sie lebenslang anfallsfrei werden.

                      Ich wünsche Ihnen alles Glück der Welt

                      Gruß aus Schulzendorf Orge 85

                    • 26. März 2016 um 9:04 Uhr
                      Permalink

                      Hallo Julia,

                      auch ich kann mich nur meinen Landsleuten anschließen und Dir für Deine Therapie alles alles Gute und viel Glück wünschen.

                      Auch ein Lob an meine Landsleute, welche sich mit dem Thema Epilepsie auseinandersetzen obwohl diese nicht oder nicht mehr davon betroffen sind.

                      Liebe Grüße aus Schweinfurth Olga 1990

  • 19. Februar 2016 um 21:59 Uhr
    Permalink

    Aus einigen Kommentaren diverser Forumsteilnehmer habe ich vernommen, dass diese schwer reguläre Arbeit finden. Diese sollten den Kopf nicht in den Sand stecken und weiter Arbeit suchen. Dazu erläutere ich euch die Situation von Deutschland. Arbeitslosigkeit hat nicht zwingend etwas mit Epilepsie zu tun.

    In einigen Gebieten gibt es offene Stellen in anderen nicht.

    So sieht man beispielsweise jeden Sonntag ab 15.00 Uhr PKW massenweise ab Nürnberg die Autobahnen A3 Richtung Frankfurt hochwärts, die A9 Richtung München runterwärts, die A6 Richtung Heilbronn rüberwärts fahren.
    Die meisten dieser PKW haben Kennzeichen mit
    N, FÜ, NEA, LAU, ER, ERH, SC;
    Dies ist so, da es im Nürnberger Einzugsgebiet keine offenen Stellen gibt und Löhne im Keller sind. So pendeln 75% der dortigen Bevölkerung nach Würzburg, Frankfurt am Main, Ansbach, Heilbronn oder Schweinfurth und kommen nur am Wochenende an ihren ständigen Wohnsitz.

    Das Lohngefälle ist zu beachten. Zum Beispiel verdient ein gelernter Maurer in Nürnberg wenn überhaupt 10,63€ Stundenlohn. Zulagen und ähnliches werden in Nürnberg nicht gezahlt. Bei auswärtiger Montage wird keine oder nur wenig Auslöse gezahlt. Richtung Ansbach steigt der Maurerlohn auf 12,50€ und in Ansbach sowie südlich und westlich liegt dieser bei 14,50€ – 15,50€ pro Stunde.

    Beispiel:
    Fernfahrer erhalten in Nürnberg schlechteste Fahrzeuge, unmöglichste Arbeitsbedingungen und ein Bruttogehalt von 1600,- € Brutto monatlich. Spesen werden in Nürnberg ebenso selten gezahlt. Bei Lohnsteuerklasse eins sind das 1100,-€ Netto.
    Im Raum Unterfranken, das ist Kitzingen, Würzburg, Schweinfurth, Aschaffenburg und Miltenberg wird ab 1800,- € Brutto und 24,-€ Spesen pro Tag gezahlt, das sind bei Lohnsteuerklasse eins ab 1600,-€ Netto.
    Im Heilbronner Einzugsgebiet sind die Löhne noch höher.

    Von diesen Löhnen kann man in Mittelfranken einigermaßen leben, da eine Durchschnittsmiete für eine Zweiraumwohnung im ländlichen Bereich bei ungefähr 300,-€ kalt liegt.

    Ihr seht, dass auch Menschen ohne Epilepsie Schwierigkeiten mit der Arbeitsplatzsuche haben. Spekuliert in welchen umliegenden Gebieten von Eurem Wohnort am meisten offene Stellen sind.

    Viel Erfolg und alles Gute

    Gruß aus Klein Kelheim Herr Erhartd

    Antwort
  • 16. Februar 2016 um 9:59 Uhr
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    Nach einzelne Anfälle und auch bei der offiziellen Diagnose Epilepsie besteht dem Arbeitgeber gegenüber keine Meldepflicht.

    Bürotätigkeiten können uneingeschränkt ausgeübt werden, da keine Gefahren von Maschinen ausgeht. Und das auch während einer Therapie mit Antiepileptika. Eine Meldung ist somit überflüssig.

    Tätigkeiten auf Baustellen, in Werkstädten und im medizinischen Bereich können nur teilweise ausgeübt werden und somit müsste der Arbeitgeber theoretisch über alle derartigen Vorfälle der letzten zwei Jahre in Kenntnis gesetzt werden. Nach zwei Jahren Anfallsfreiheit besteht für Tätigkeiten auf Baustellen und in Werkstätten keinerlei Einschrenkung mehr und eine Unterrichtung des Arbeitgebers erübrigt sich somit ebenfalls.

    Uneingeschränkte Tätigkeit im medizinischen Bereich, in der Gastronomie, an Radaranlagen, im Transportgewerbe und Tätigkeiten bei denen Schusswaffen geführt werden müssen bedarf es einer fünf jährigen Anfallsfreiheit ohne Antiepileptika.

    Nach fünf Jahren Anfallsfreiheit ohne Antiepileptika bestehen keinerlei Einschrenkungen mehr, da man rechtlich als geheilt gilt.

    Wenn die Karenzzeiten wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben eingehalten werden können und man in seiner ausübenden Tätigkeit gegen keine Auflagen verstößt, so besteht gegenüber dem Arbeitgeber keine Meldepflicht.

    Dies ist grob erläutert, wer Fragen hat kann mir diese gern anonym stellen, werde alles versuchen diese ehrlich und der Realität entsprechend zu beantworten.

    Gruß aus Schulzendorf Orge 85

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